Obon-Fest

Das japanische Obon-Fest, das vom 13. August bis 16. August jedes Jahres zu Ehren der Toten stattfindet. Am ersten Festtag werden Räucherstäbchen und Laternen, so genannte mukae-bi aufgestellt, damit die Toten den Weg auf die Erde finden. Dann werden deren Lieblingsspeisen gekocht und vor dem Hausaltar aufgebaut.

Als ich Angestellter in Tokyo war, habe ich keine Gewohnheit  das Obon-Fest zu feiern. Erstens hatte ich keine Heimat außer Tokyo. Zweitens gab es keine Hausältäre in unserer Wohnung.
Alle verreisen in die Heimat, in der das Ritual abläuft. In der Metropole Tokyos kann man auf der Straße keine Menschen und keine Autos sehen. Die Straße ist leer.
Statt vor dem Altar zu beten, habe ich mit meiner Familie nach Hakuba (Nagano Präfektur) eine Reise gemacht. Ich konnte fünf Tage das Wochenende inklusive frei haben.
Da die Temperatur in Hakuba niedriger als in Tokyo war, konnte ich mich dort genügend entspannen. Meistens habe ich dort den Kansai Dialekt gehört. Das hat mich gefallen. Ich finde den Kansai Dialekt komisch, fröhlich und lustig.  Ich glaube, Hakuba ist eine Grenze zwischen der Kanto Gegend und der Kansai Gegend.
Während der Obon-Fest gehen auch manche Angehörigen zu der Gräber der Toten.

Nun wohne ich in Osaka. Glücklicherweise befindet sich das Grab meiner Eltern im Maiko-Friedhof in der Kansai Gegend.
Da es sehr heiss im August ist, gehe ich mit meiner Familie dorthin im September.
Wir steigen an der Tarumi Station aus und fahren mit dem Bus zum Friedhof auf der Hügel.
Im Geschäft am Eingang des Friedhofs kauft meine Frau Blumen, Kerzen, Räucherstäbchen und ein Streichholz.
Ich bringe einen Eimer voll von Wasser zum Grab meiner Eltern. Es gibt so viele Gräber im Friedhof, dass wir nicht leicht erkennen können.
Zuerst wäscht meine Frau den Stein des Grabs und baut vor dem Grab Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen auf. Wenn wir mit dem Beten fertig waren, blickte ich unten das milde Setouchi Meer in der Ferne. Das ist eine großaritige Aussicht.

Zum Schluss möchte ich von unserem Grab erzählen.
Meine Frau und ich haben unser Grab, das meine Schwiegermutter uns schon längst gekauft hat.
Es befindet sich auf der Spitze des Bergs in Kokubu, Osaka Präfektur.
Von dort kann man eine wunederschöne Aussicht vom Osaka Meer genießen.
Leider ist es weit entfernt von meinem Haus. Deshalb möchte meine Tochter dorthin nicht gehen.
Nun überlegt meine Frau sich, ob sie das Grab verkaufen kann.
Mindestens möchte ich im Grab mit meiner Frau nicht streiten.

Nach des Obon-Fests wird die Welle im Meer gewaltig. Niemand kann schwimmen.
Nur die Surfers genießen die starke Welle. Es ist ein Zeichen, dass der Sommer zu Ende kommt.
Ich freue mich schon auf den abgekühlten Herbst.

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