Alzheimer

In Japan beträgt die Zahl der Alzheimer betroffenen Patienten etwa 5 Millionen. Man kann mit der zunahmenden Zahl in Zukunft rechnen, weil Japaner durchschnittlich bis zum 90 Jahren leben werden.
Davon ist meine 76jährige Schwester in Tokio. Sie ist Witwe ohne Kinder aber mit einigermaßen Vermögen. In einer Stunde Strecke mit der Bahn lebt ihr Schwager. Aber er ist schon 81 Jahre alt. In der Vergangenheit hat er meiner Schwester geholfen. Nun möchte er wegen seines Hezrinfarkts nicht ihr helfen. Seit zwei Jahren habe ich sie in Tokio 15 Mal besucht, als sie zum Krankenhaus ging. Ich fuhr mit dem Shinkansen von Osaka nach Tokio. Danach begleitete ich meine Schwester zum Krankenhaus. Denn sie kann selber am Kanda Bahnhof Bahnen nicht umsteigen.

Außer der Schwierigkeiten des Umstiegs kann sie sich fast um Haushalte kümmern. Glücklicherweise kommt eine Pflegerin zu ihr Freitags für zwei Stunden, um die Badwanne zu putzen und ihr Gesellschaft zu leisten. Mir ist eingefallen, dass meine Schwester mit dieser Pflegerin gut umgeht. Einerseits erinnert sich sie gut daran, wie sie die Kindheit und Jugendheit verbracht hat. Andererseits vergisst sie Dinge, die vor nur ein paar Stunden passiert sind. Beispielsweise als ich bei ihr übernachtete, war sie am nächsten Morgen sehr überraschend mich zu treffen. Sie sagte mir, "Sadaji, was ist mit dir los? Wann und wie bist du in meine Wohnung gekommen?" Außerdem stellt sie mehrmal die gleichen Fragen. Wenn ich mit ihr spreche, muss ich mehrmals nicken. Das nervt mich.

Der Arzt suggeriete im August, dass es wünschenswert wäre, dass sie langasam ins Seniorenheim eintrat. Ich überredete sie, dass es höchste Zeit ist, dass sie ins Gruppensheim geht. Aber sie ist dagegen, weil sie eigenwillig und misstrauisch ist. Als jünger Bruder es ist selten ihr widerzusprechen, aber ich wagte dieses mal und machte ihr deutlich, "Schwester, Ich bin zu dir gekommen zu helfen, da du in Tokyo nicht umsteigen kannst. Zudem leide ich an Tinnitus und Bluthochdruck. Mit 65 gibt es wenige Möglichkeiten, dass ich zu dir häufig kommen kann. Ich hoffe, du selbst forderst von der Pflegerin auf, dich zum Krankenhaus zu begleiten." Darauf war sie sehr wütend und sagte, "Sag mal, ich bin nur ein bisschen vergesslich geworden. Du bist nie bezwungen zu mir zu kommen, weil ich selber zum Arzt gehen kann. Außerdem hole ich vom Krankenhaus nur Medikamente ab, um Vergessenheit zu verbeugen." Wahrscheinlich ist sie sehr stolz darauf, dass sie Professorin an der Uni bis 70  war. Sie will nicht einräumen, dass sie am Alzheimer gelitten hat. Dann hat sie mich angeschrien,"Geh!!! Ich brauche keine Hilfe von dir! Geh sofort!" Meine Armuhr sagte schon 22:00. Es war so spät in der Nacht, sodass ich keinen Shinkansen Zug nach Osaka nehmen konnte. Am nächsten Tag wach ich früh auf. Ohne Wort, ohne Zettel verließ ich geschlichen die Wohnung und fuhr zum Tokio Bahnhof. Dann ist mir eingefallen, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte."Kann meine Schwester heute alleine zum Krankenhuas gehen?"  Deswegen telefonierte ich am Bahnstieg mit ihrem Schwager und berichtete das Ereignis der gestrigen Nacht. Ich forderte ihn auf, meine Schwester heute zum Krankenhaus zu begleiten. Er hat mir zugestimmt. Danach fuhr ich nach Osaka.

Seitdem ich nach Hause zurückkam, fühlte ich mich  nicht wohl. Eigentlich war ich zusammengebrochen. Zum ersten Mal habe ich meine Schwester herausgefordert, aber es klappte nicht. Im September ging ich zum Arzt. Mein Bluthocdruck war wegen des Stress außerordentlich hoch. Und ich spürte schmerzhaftige Kopfschmerzen und summenden Tinnitus in den Ohren. Der Arzt verschrieb mir Beruhingsmedikamente und empfahl mir, dass ich ein Slow-Jogging treiben sollte.

Ab September ersetzte meine Frau mich. Jetzt fährt sie jeden Monat nach Tokio um meine Schwester zu besuchen. Ich weiß, was meine Frau vorgenommen ist. Sie ist auf der Suche nach der Erbschaft meiner Schwester. Da meine Schwester sehr selbständlich und beharrlich ist, ich bin der Meinung, dass sie nicht leicht ihr Vermögen uns übergibt.Deswegen habe ich meine Frau nach ihrer Strategie gefragt, wie sie die Erbschaft ergreift. Sie sagte mir, "Das ist ein Geheimnis." Manchmal ist ihre Meinung nicht verständlich. Eher hasse ich meine Schwester sowie meine Frau, weil sie hysterisch sind. Frauen suchen einfach nach Geld, während Männer nach tiefe Gedanken. Darüber möchte ich mich mit meiner Frau nicht streiten. Hoffentlich wird sie nicht erschöpft sein, wie ich.

Was mich angeht, ich habe mich entschieden, dass ich sie nie wieder sehen will. Zur Zeit lasse ich mich von meiner Schwester ablenken. Ich möchte auch eigenes Rentner-Leben genießen. Dennoch ist es anzunehmen,dass ich eventuell nächstes Jahr mit dem Schwager über die Zukunfut meiner Schwester besprechen sollte. Dabei mag er es, dass ich die Vormundschaft unternehme. Laut japanischen Gesetz bin ich verantwortlich dafür sie zu versorgen. Ich weiß nicht, ob meine Schwester mir zustimmt. Auf jeden Fall ist Alzheimer eine umständliche Krankheit.

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